The LOOP Zurich hat im Juli 2020 beschlossen, COVID-19 Projekte zu unterstützen, die vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) positiv evaluiert wurden und die zentrale LOOP-Kriterien (Präzisionsmedizin, biomedizinische Informatik, klinische Forschung) erfüllen. Jedes Projekt verfügt über einen entsprechenden Erweiterungsteil, der den ursprünglichen SNF-Antrag ergänzt.Dabei werden Biomarker zur Früherkennung, geschlechtsspezifische Unterschiede, neue Impfmethoden und das Long-Covid Syndrom untersucht.
Diese Initiative wird durch großzügige Spenden der Vontobel-Stiftung und der Helmut Horten Stiftung unterstützt.
Schwere Verläufe früh erkennen. Das macht das Projekt von Burkhardt Becher möglich. Er und sein Forschungsteam entdeckten einen Biomarker, der schwere Verläufe einer COVID-19 Erkrankung voraussagen kann. Für behandelnde Ärzte bedeutet das, dass sie früh feststellen können bei welchen Patienten die Aussichten auf eine baldige Genesung gut sind und bei welchen mit einem schweren Krankheitsverlauf gerechnet werden muss. Gezielte medikamentöse Therapien können früh eingeleitet und Verlegungen auf Intensivstationen optimaler geplant werden.
Mehr zum Projekt: https://www.umzh.uzh.ch/projekt/covid-19-biomarker
Die Studie wurde im Fachjournal «Cell» veröffentlicht.
Frauen haben ein höheres Risiko als Männer an Long-Covid Symptomen zu leiden. Männer wiederum erkranken häufiger schwer an COVID-19 und sterben häufiger an einer COVID-19 Infektion. Zu diesem Schluss kamen Catherine Gebhard und ihr Team. Dabei werteten sie tausende von Patientendaten aus und führten Patientenbefragungen durch, um mehr über das sozio-ökonomische Umfeld und die sozio-kulturelle Geschlechterrolle (Gender) zu erfahren. Bei Frauen könnte eine traditionelle Geschlechterrolle, die mehr Hausarbeit und Kinderbetreuung einschliesst ein Risikofaktor sein. Gerade bei Long-Covid könnte die Studie präventive Massnahmen anbieten, so zum Beispiel die Stressreduktion im häuslichen Umfeld.
Mehr zum Projekt: https://www.umzh.uzh.ch/projekt/covid-gender
Zum Preprint der Studie: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.06.30.21259757v1
Bei diesem Projekt will ein Team von Forschenden, der Universität Zürich und der ETH Zürich, unter der Führung von Prof. Cornel Fraefel, eine neuartige Impfung gegen das Corona Virus SARS-COV-2 entwickeln. Diese Impfung müsste nicht wie bisher als Spritze verabreicht, sondern könnte als Pille eingenommen werden. Dies würde die Impfung massiv erleichtern und angenehmer gestalten. Anders als bei herkömmlichen Impfstoffen, bei denen Bestandteile körperfremder Viren eingesetzt werden, nutzt man hier ein Bakterium – das sogenannte Bacillus subtilis – das natürlicherweise im Darm vorkommt. Diese Bakterien werden gewissermassen auf SARS-COV-2 «programmiert» und lösen nach oraler Einnahme im Dünndarm eine Reaktion des körpereigenen Abwehrsystems gegen SARS-COV-2 aus. Damit erreicht man einen Schutz gegen SARS-COV-2. Diese neuartige und für Patienten äusserst angenehme Impfmethode könnte auch bei anderen Krankheiten eingesetzt werden.
Dieses Projekt nimmt sich Long-COVID an. Jede Dritte an COVID erkrankte Person leidet am Long-COVID Syndrom, welches die Lebensqualität massiv beeinträchtigt. Übermässige, lähmende Müdigkeit, sowie ein Nachlassen der Denkleistung sind nur zwei Symptome, die grosse Sorgen bereiten. Nur mühsam kämpfen sich Betroffene in die Normalität zurück. Dafür nötig sind eine breite therapeutische und medizinische Betreuung. Deshalb wollen die Forscher um Prof. Martin der Ursache dieses Syndroms so bald wie möglich auf die Spur kommen und daraus Behandlungsmöglichkeiten entwickeln. Sie vermuten, dass die Abwehrreaktion des Körpers gegen SARS-COV-2 die Abwehrkräfte längerfristig aus dem Gleichgewicht bringt. Könnte man herausfinden, wie dies genau geschieht, könnte das bei der Wahl von Impfstoffen eine wertvolle Hilfe für den individuellen Patienten sein sowie eine langersehnte Therapie bei Long-COVID ermöglichen.