Präzisionsonkologie bei Krebs des Immunsystems («seltene Lymphome»). Der Zusammenhang von Infektion, Entzündung und Lymphomen - Kausale und kurative Krebsbehandlungen entwickeln.
Die Verbesserung der Behandlung von Blutkrebs und Lymphomen ist ein dringendes Anliegen. Jährlich sterben in der Schweiz über 1100 an Leukämie oder Lymphomen. Insbesondere für Patienten, die nicht auf die verfügbaren Therapien ansprechen sind die Aussichten düster.
Bild von links nach rechts: Prof. Davide Rossi (IOR / EOC Bellinzona), Prof. Davide Robbiani (IRB Bellinzona), Prof. Thorsten Zenz (USZ/UZH/The LOOP Zurich), Dr. Markus Fellner (persönlicher Berater von Gräfin Goëss-Horten), Alain Robert (Präsident der Helmut Horten Stiftung)
Präzisionsmedizin und translationale Forschung eröffnen bessere individualisierte Behandlungsmöglichkeiten für Patienten und Patientinnen.
Patienten und Patientinnen können an einem Programm für Präzisionsmedizin im Tessin und Zürich teilnehmen, das auf seltene Lymphome fokussiert. Das sind Tumore im lymphatischen System, die mit Immundefekten, Infektionen und Entzündungen zusammenhängen.
In dieser Erweiterung des Projekts INTeRCePT untersuchen Experten aus Zürich und Bellinzona folgende Fragestellung: Wie werden Tumore im lymphatischen System und das Immunsystem durch normale Funktionsweisen des Immunsystems, durch Viren und durch gängige Krebsmedikamente moduliert?
Die Analyse von molekularbiologischen Reaktionen in einer extrem hohen Auflösung macht es möglich die Wirkung von Medikamenten und von Immunzellen einzuschätzen und diese mit dem molekularen Zustand der Zelle zu verknüpfen. Eiweisse können auf der Oberfläche und im Zellinneren von Millionen von Zellen gleichzeitig und auf Einzelzell-Ebene bestimmt und anschliessend durch Computeralgorithmen zugänglich und verständlich werden. Bei Immunzellen lassen sich so potentiell gefährliche Immunzellen und normale Immunzellen identifizieren. Ganz im Sinne moderner translationaler Forschung werden dann Strategien entwickelt um gezielt erwünschte Immunfunktionen gegen Tumore einzusetzen.
Die Zusammenarbeit von Experten der Universität Zürich, der ETH Zürich, dem Universitätsspital Zürich, dem Universitätskinderspital Zürich, der Universitätsklinik Balgrist und der Psychiatrische Universitätsklinik Zürich und den Tessiner Forschungszentren Institute for Research in Biomedicine (IRB) und Institute of Oncology Research (IOR) stellt eine einzigartige Verzahnung von Expertise dar.
Ermöglicht wird dieses translationale und multidisziplinäre Forschungsprojekt durch die grosszügige Unterstützung der Helmut Horten Stiftung.